Manchmal bin ich überrascht. Überrascht, was Menschen so schaffen können, wenn sie denn nur
wollen. Oder eher: wenn sie denn müssen. So geschehen heute morgen: Um meinen Bus um 8.00 Uhr am Hamburger ZOB bekommen zu können, hätte ich um 7.00 Uhr aus dem Haus gemusst. Okay, das war großzügig geplant, aber man soll ja auch immer eine Viertelstunde vor Abfahrt vor Ort sein, ich wollte noch ein Frühstücksfranzbrötchen besorgen und einen Kaffee kaufen. Der Wecker war auf 6:10 Uhr und 6:12 Uhr gestellt (so zur Absicherung). So früh, dass ich noch in Ruhe meinen Koffer fertig packen, mir mein Outfit für heute raussuchen, mich fertig machen und vielleicht sogar noch einen Kaffee in den Coffee-to-go-Becher füllen hätte können. Hätte können. Denn wann schrecke ich aus dem Schlaf hoch, schon in dem Bewusstsein verschlafen zu haben und mit Angst auf das Handy zu gucken, in der Hoffnung, dass es noch nicht allzu spät ist? Um 7 vor 7. Das heißt in der Kurzzusammenfassung: Gesicht waschen, Zähne putzen und alles, was ich am Abend vorher auf dem Sofa schon einmal „vorgepackt“ hatte, schnell im Koffer verstauen. Praktisches Outfit (Leggins und Oversizedshirt) raussuchen, noch einmal kurz drüber nachdenken, ob ich nicht doch etwas vergessen hab und los zum Bus. Da war nichts mehr mit „in Ruhe“ oder „gut überlegt“ oder „ich schminke mich jetzt noch“. Aber: Ich habe im Prinzip alles erledigt und das in gut 17 Minuten.